Sonntag, 21. Oktober 2012
Yeah,
Nacktscanner machen ja so Spaß. Man fühlt sich wunderbar wohl, wenn man mit erhobenen Händen vor der schwarzen Wand steht und sich ausmalt, was die Person vor dem Bildschirm jetzt wohl sieht.

Noch 2 Stunden, dann bin ich aus diesem Land endlich raus. (Leider nicht endgültig: Unser Flug nach Fidschi geht von LA...)

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Die Sache mit den Amis
Nach dem Schock mit den Nacktscanner hat es sich eigentlich erst einmal beruhigt und auf dem Rückflug wurden wir auch nur ganz normal metalldetektort (das Wort gibts gar nicht, oder? Habs einfach mal erfunden).

Heute wollten wir dann nach Panama City weiter fliegen. Am Flughafen ging der Check-In am Automaten nicht (beim Online Check-In muss man das Ticket selber ausdrucken, am Schlater $5 Gebühren für den Ausdruck bezahlen), vermutlich da wir keine US-Residenten sind und ein Rückflugticket in die USA oder nach Deutschland vorweisen können müssen. Das wussten wir allerdings nicht, das stand in den tausend Mitteilungen nicht. Aber das verlangt die Airline so. Spirit. Eine Billigairline, vergleichbar mit Ryanair vielleicht.

Wir hatten kein Rückflugticket. Das einzige Ticket, das wir noch vorweisen können, ist das von LA nach Fidschi. Das beweist ja eigentlich, dass wir aus Panama wieder ausreisen werden, aber das war nicht genug. Wir brauchten was direkt aus Panama. Der Witz ist ja, dass wir aus Panama gar nicht fliegen, sondern vermutlich mit dem Bus raus fahren wollen. Naja. Kann man nix machen, entweder nach Panama fliegen oder in NY bleiben. Wir wollten nach Panama.

Also mal eben Internet kaufen ($7,95!!), kostenlos gabs ja keinen Hotspot, und nen Flug suchen. Hat ein wenig gedauert, aber wir haben jetzt einen Flug von Panama nach LA gebucht, den wir wieder stornieren wollen. Wir haben so einen Storinierungsservice mitgekauft ($27,95!!!), damit wir so viel Geld wie möglich von dem ca. 300€ teuren Flug wieder zurück bekommen.
Am Schalter haben wir dann eben am Laptop unsere Bestätigung für die Ausreise aus Panama gezeigt und dann ging auch noch alles gut. Kein Nacktscanner.

Jetzt sitzen wir in Fort Lauderdale, Florida, am Flughafen. Hier ist das Internet umsonst, so wie es sich gehört. Wir haben uns auf einer Gepäckwaage gewogen und direkt danach nen Burger mit Pommes bestellt.

Noch 1x mit Spirit abheben und landen und dann sind wir endlich da. Haben ein Hostel mitten in Panama City, werden dort mit dem Taxi hin fahren und in unseren Zweierzimmer schön ausschlafen. Was für ein Luxus! (Der ist in Lateinamerika zum Glück nicht so teuer.)

In Banff schneit es bereits. -9°C sollen dort sein.

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Sommer, Palmen, Sonnenschein
Dienstag:
Auf Empfehlung von Hostel-Managerin Brittany hatten wir ein Ziel: Den Strand am süd-westlichen Ende der Insel. Wir entschieden uns für die Route einmal ganz rum, also von San Juan im Norden bis es nicht weiter geht im Westen und dann in Richtung Süden. Google Maps sagte 2 ¼ Stunde. Wir brauchten am Ende circa das Doppelte. Wir stoppen, wo es uns gefiel. (Das ist der Vorteil von einem eigenen Auto.) Die Straße zum Strand – eine Bucht im Karibischen Meer – war abenteuerlich. Kein Asphalt, große Schlaglöcher, riesige Pfützen. Raúl war aber tapfer und brachte uns bis zum Parkplatz, wo er in der Sonne ausharren musste, während wir uns abkühlten. Als wir ankamen waren außer uns ca. 8-10 Menschen in der Bucht, es war also nicht wirklich überfüllt. Nachdem wir uns vorbildlich mit Sonnencreme eingesprüht hatten und sie eingezogen war, hüpften wir in das angenehm warme blaue Meer.




Bauch noch ok, Herr stapel?

An Land hatten wir zwei Tierchen gesehen, die uns wenig gefielen: Ameisen und so krebsartige Schnecken. Also die Viecher hatten dicke Krebsbeine und Fühler, aber nen Schneckenhaus auf dem Rücken. Diese Hitze produziert wirklich merkwürdige Kreaturen.



Die Zeit plätscherte so vor sich hin und irgendwann am Nachmittag brachen wir unsere Zelte ab und machten uns auf den Rückweg. Diesmal wollten wir ein bisschen diagonaler fahren, also kleinere Straßen durch die Inselmitte nehmen. Wir schrammten die Berge und hofften vor der Dunkelheit die Pässe überquert zu haben, da uns die Straßen nicht bei Nacht empfohlen wurden (da sie sehr schlängelig und stockduster sind).


Der Süden der Insel ähnelt im Westen einer Steppe. Hier findet man auch riesige Kakteen.

Leider schafften wir das nicht ganz. Nach der Dämmerung waren wir immer noch in den Bergen. Wir fuhren Kurve um Kurve, hoch und runter. Es nahm gar kein Ende. Die Straßen wurden einspurig, schlecht asphaltiert und dann war es auch noch nebelig oder es fing an zu regnen. Das war schon ein wenig gruselig. Ab und an passierten wir Häuser, die am Hang gebaut hatten, und Hunde, die auf der Straße davor saßen und sich von nem anfahrenden Auto nicht aus der Ruhe bringen ließen. Generell gibt es auf Puerto Rico sehr viele rumstreunende Hunde und Katzen. Und wo wir schon bei Tieren sind: Wenn es dämmert, fangen die Vögel an zu singen. Abends hört es sich also an wie einer Freiflughalle im Zoo. Man fühlt sich außerdem wie im Tropenhaus wegen dem feuchten Klima während der Regenzeit.


Sonnenuntergang in den Bergen

Zu allem Überfluss verlor ich auch noch die Orientierung, d.h. die Straßen waren auf meiner Karte nicht mehr eingezeichnet. Nach ca. zwei Stunden fanden wir uns in der Zivilisation wieder. Bloß leider in genau dem Ort, an dem wir in die Berge gestartet waren! Das war sehr ärgerlich, da es schon 20 Uhr und San Juan noch zich Kilometer weit entfernt war. Aus dem Grund nahmen wir dann die Schnellstraßen und den Highway, mussten Maut zahlen, aber kamen dafür sicher zum Hostel zurück.


Mittwoch:
Zu Beginn des Tages in aller früh fuhren wir nach Old San Juan rein, um uns die spanische Befestgungsanlage anzuschauen. Leider kostete sie Eintritt und die Sonne brannte. so dass wir nur kurz von draußen drauf schauten.





Eigentlich wollten wir uns heute die Berge ansehen. Das machten wir dann auch, allerdings diesmal im Hellen und das östliche Ende. Wir cruisten mal wieder um tausende Kurven, hoch und runter.


Briefkästen



Unser Ziel war Ponce, eine etwas größere Stadt an der südlichen Küste. Dort angekommen stiegen wir auch aus, aber es war nicht sonderlich viel los und es war viel zu heiß, also liefen wir nur einmal im Kreis und stiegen wieder ins klimatisierte Auto.


Straßenhindernis Tiere, keine Seltenheit

Auf dem Rückweg wollten wir noch einen einsamen Strand suchen, aber auf den Straßen dorthin fuhren wir jedes Mal durch gammelige Dörfer, wo wir schon im Auto sitzend schief angeguckt wurden. Da wollten wir nicht aussteigen, einen schönen Strand fanden wir allerdings auch nicht.
Zurück gings wieder über den Highway.


Donnerstag:
Donnerstag sind wir super früh aufgestanden (5:40 Uhr ging der Wecker!!), denn wir wollten in Fajardo die Fähre nach Culebra (kleine Insel, gehört zu Puerto Rico) auf keinen Fall verpassen. Wir hatten gehört, dass es dort sehr schöne Strände geben soll, sogar die besten der Welt. Den Fahrtweg setzten wir auf eine Stunde an, die Fähre legte um 9 Uhr ab. Da wir hörten, dass die Tickets für die Fähre schon häufig ab 8 Uhr ausverkauft waren, wollten wir extra früh da sein.
Es ging auch alles gut: Wir kamen rechtzeitig, am Fährhafen kriegten wir unsere Tickets, im Wartebereich frühstückten wir und sprühten uns auf dem Klo schon mal mit Sonnencreme ein, damit die wertvolle Zeit am Strand auch gut genutzt werden konnte.
Nach der 40-minütigen Überfahrt empfingen uns am Hafen schon lauter Kleinbusse, die uns zum Playa Flamenco bringen wollten. Ein wirklich beliebtes Ziel für Strandurlauber. Wieso wir dort hin fuhren weiß ich auch nicht, wo wir ja schon zwei Tage eher heraus gefunden hatten, dass wir keine Strandurlauber sind. Überall hat man Sandkörner, man ist schmierig von Sonnencreme und dann kann man sich noch nicht einmal ordentlich abtrocknen und umziehen.
Irgendwie haben wir es aber überlebt und waren der Überzeugung uns dieses Prozedere ein weiteres Mal antun zu müssen, an einem der schönsten Strände der Welt.
Der Playa Flamenco hat wirklich alles, was ein Strand braucht: Palmen, weißen und super weichen Sand und türkisfarbenes Wasser. Gegen halb elf war ich im Wasser. Man, war das noch kalt. Viel kälter als das vor zwei Tagen. Das ist zwar meckern auf hohem Niveau, denn in der Karibik ist das Wasser nie wirklich kalt und das Wasser in Wales war noch viel schlimmer.
Wir dümpelten also mal wieder so vor uns hin, bis mich etwas im Wasser anstupste. Ich erschrak ein wenig, war das Wasser doch sehr klar und ich konnte meine Füße sehen. Als ich runter guckte, sah ich Fische! Ein silbener, bestimmt 20cm langer Fisch hat mich angestupst! Es schwammen bestimmt noch 2-3 Fische mit ihm mit. Ich musste also ganz schnell mal raus. Fische im Badewasser, ich werd verrückt.



Wir hatten ca. zwei Stunden am Playa Flamenco und da dort gerne Urlauber hin kommen und es auch einen Zeltplatz gibt, kann man dort aus verschiedenen Inselköstlichkeiten wählen. Obligatorisch natürlich der Pina Colada, der aus Puerto Rico kommt.
Wir nahmen schon am Mittag die Fähre zurück auf die große Insel, da wir noch in den Regenwald wollten. Amerikas einziger tropischer Regenwald! Kann man sich ja nicht entgehen lassen.



El Yunque, so heißt der Park, war in etwa das, was die Regenwälder in Kanada waren, nur viiiieeel feuchter. Man kann mit dem Auto durch fahren. Wir sind einen Weg (Asphalt im Regenwald!) zu nem Wasserfall gelaufen und zurück. Und obwohl es nicht warm war, konnte man gar nicht anders als schwitzen. Es war einfach so feucht warm.
So richtig idyllisch war es nicht, denn außer uns waren noch so einige andere Leute unterwegs. Die Flora und Fauna war trotzdem ganz nett, hätte man nur nicht so geschwitzt.





Auf dem Rückweg tranken wir eine Kokosnuss, die wir an einer Bar an der Straße erworben hatten. Sie würde vor unseren Augen mit der Machete geöffnet, das sah schon sehr gekonnt und beeindruckend aus. Wir nahmen die Kokosnuss mit ins Hostel, wo wir von nem Mitarbeiter nen Hammer zur Verfügung gestellt bekamen. So ziemlich jeder Mann, der bei uns vorbei lief, nahm den Hammer und die Kokosnuss in die Hand. Das war genau das Richtige für deren Männlichkeit! Ein Schwede und ein Halbdeutscher öffneten je eine Nuss. Wir mussten gar nix machen. Wie angenehm.


Kokosnussmilch und Berge


Tarzan und Jane!

Am Abreisetag hatten wir noch ein paar Stunden zur Verfügung, also erledigten wir erst einmal auf einer Weltreise anfallenden organisatorischen Kram und fuhren danach zur Bacardi Destillerie, um die kostenlose Führung mitzumachen. Die Führung war eher lahm. Wir lernten über die Geschichte der Firma, über das Cocktail mixen und über die Herstellung des Rums. Am Ende gabs zwei Freigetränke! Mein erster Rum in der Karibik. Das musste noch sein.



Halb angeschwipst ging es dann zum Flughafen, wo auch noch unsere übrig gebliebenen Dosen Bier geleert werden mussten. Das Bier war ebenfalls aus Puerto Rico (wie der Rum, denn 85% der weltweiten Produktion wird in PR hergestellt) und schmeckte mal wieder nicht besonders gut. Bisher ging nichts über deutsches Bier, ehrlich.


Puerto Ricanisches Bier

Mit der Autorückgabe, dem Flug und dem Hostel in NY ging alles gut, heute fliegen wir weiter nach Panama City!

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