Montag, 26. November 2012
Bingo!
Gestern sind wir für unsere Jobinterviews nach Wanaka getrampt. Das war gar nicht so einfach, wir haben nämlich fast ne ganze Stunde gewartet, bis uns endlich mal jemand aus Queenstown mit raus genommen hat. Der erste Fahrer war Engländer und wohnte in seinem kleinen Van. Er setzte uns in Frankton ab, wo auch noch drei andere Tramper an der Straße auf eine Mitfahrgelegenheit warteten.

Nur kurze Zeit später stoppte ein Großraumtaxi und sammelte uns 5 Tramper alle ein. Die Frau musste mit ihrem Taxi irgendwo hin und war so freundlich uns wenigstens einige Kilometer weit zu fahren. Bloß standen wir dann das dritte Mal an der Straße. (Im Gegensatz zu den Jungs hatten wir auch ein schönes buntes Schild gemalt!)



Der letzte Fahrer packte uns dann endlich für den Rest der Strecke ein und kam sogar aus Wanaka. Ein junger Mann mit einem Schrott-Pickup, dessen allererste Frage war: "Can you drive?"
Sein Problem waren nämlich seine Kopfschmerzen und ein unglaublich großer Kater. Ich versorgte ihn erst mit einer Aspirin, übernahm dann sogar das Steuer und hielt an, damit er sich am Straßenrand übergeben konnte. Das hört sich jetzt vielleicht dramatisch an, war aber alles in allem doch irgendwie spaßig, da wir uns mit dem Typen ganz gut unterhalten haben (nachdem es ihm dann ein wenig besser ging).
Dass ich das letzte Mal auf der falschen Straßenseite gefahren bin war ja auch schon ein wenig her, da schadet so ein bisschen Übung nicht.

In Wanaka checkten wir ins Mountain View Hostel ein, das doch tatsächlich $10 verlangte, falls man am Check Out Tag noch nach der Check Out Zeit (10:00) das Hostel nutzen möchte. Sowas hatte ich ja noch nie gesehen. Das war bisher immer selbstverständlich überall umsonst, egal ob es die Dusche, die Küche oder das Wohnzimmer war.



Abends guckten wir noch The Social Network, weil es mal wieder kein Internet gab.

Am nächsten Morgen gingen wir als allererstes zum Job Interview zu Subway. Man mag es kaum glauben, aber dieses Blog gehört einem nagelneuen "Sandwich Artist"! Anke und ich haben je einen Vollzeitjob bei Subway bekommen. Zwar gibt es nur $13,75 pro Stunde, aber der Job hat sich einfach zu verlockend angehört. Mir wurde schon ganz warm ums Herz, als ich die Miniküche gesehen hab und alles ein bisschen an das Keg erinnerte.
Das Jobinterview für Housekkeping haben wir dann gleich mal abgesagt...
Zur Feier des Tages gab es heute Abend Sandwich zu essen. Ein footlong Sub with white bread, cheese (toasted) ham, lettuce, cucumber, tomatoes, carrot, salt & pepper and ... sauce. Wie ihr seht, wir haben schon mal geübt.



Direkt danach gingen wir zum Supermarkt und hingen ein Gesuch für ein Zimmer auf, keine 2 Stunden später kam ein Anruf mit einem Angebot. Bingo! Wir schrieben außerdem im Internet noch ein paar WG's an, wo wir auch schon 3 Rückmeldungen mit einem Angebot das Zimmer anzuschauen erhalten haben. Bingo, bingo, bingo! Wir wollen jetzt Mitte der Woche nochmal nach Wanaka, um das mit der Wohnung zu regeln und uns eine auszusuchen.

Von Wanaka zurück kamen wir mit dem Mann der Subway Besitzerin, der eh zum Flughafen musste (in Frankton). Er setzte uns nebenan an nem Shopping Center ab, wo wir noch billig ne schwarze Hose und schwarze Schuhe finden mussten. (Bingo!)
An der Kasse fiel mir dann auf, dass mir mein Handtäschchen mit all meinem Geld, meinen Kreditkarten, meinem Pass, meiner Kamera, etc. fehlte... Einfach alles, was wichtig ist, ist da drin. Zum Glück nicht mein Handy, das gerade die neuseeländische Karte trug. Leider fiel mir der Verlust erst 20 Minuten vor Abflug des Flugzeuges des Mannes auf, aber gottseidank hat jemand mitgedacht! Dale, die Subway Frau, wusste bei meinem Anruf schon Bescheid und lies mich wissen, dass ihr Mann die Tasche am Flughafen beim Help Desk abgegeben hat. Das war ja mal die perfekte Reaktion! Ich hatte echt Glück, dass er bemerkt hatte, dass ich die Tasche im Auto hab liegen lassen. Wir mussten also bloß zum Flughafen laufen und sie wieder abholen. Puh!

In Queenstown checkten wir ins Flaming Kiwi Hostel ein, da unser Lieblingshostel ausgebucht ist. Wir liefen trotzdem vorbei, um für den Rest der Woche dort nach zwei Betten zu fragen. Bis auf Samstag hat das auch geklappt. Da wir mit dem Besitzer himself gesprochen haben, haben wir für Mittwoch ne Extrawurst bekommen: Es gibt nur noch ein Bett, aber einer von uns darf auf der Couch im Internetzimmer (wo außer der Couch noch 2 PC's und ein Bücherregal stehen) schlafen. Die kann man ausklappen und sei angeblich auch gar nicht so unbequem... Diese Sonderbehandlung haben wir vermutlich unserer zahlreichen Präsenz im Hostel zu verdanken. Die Teinahme am Thanksgiving Dinner (wo wir dem Besitzer direkt gegenüber saßen und über die WM 2006 sprachen), das Rumhängen in der Lounge und die immer und immer wiederkehrende Frage nach freien Betten war dabei bestimmt hilfreich. In dem Hostel störts mich auch nicht, wenn ich auf der Couch schlafe, hauptsache ich habe eine dieser kuscheligen Bettdecken, das komfortable Bad, die gut ausgestattete Küche, den sonnigen Balkon, die bequemen Sitzkissen, die praktischen Schließfächer, die kostenlosen Mietsachen, das freundliche Personal, etc.pp.

Wir hatten unsere großen Rucksäcke noch im Adventure Hostel stehen und namen die auf unserem im Flaming Kiwis geliehenen Fahrrädern mit in unsere zweitägige Notunterkunft. Die stellt sich übrigens auch als gar nicht mal so übel raus, denn immerhin konnte man Fahrräder leihen und wir wurden geupgraded: Wir haben statt einem engen Dorm Zimmer ein Einzelzimmer mit großem Bett bekommen, da es einen Fehler bei der Buchung gab.



Ich kann nur sagen - trotz des Durchhängers mit der Tasche am Nachmittag - alles in allem ein gelungener Tag.

... link (0 Kommentare)   ... comment