Mittwoch, 11. Juli 2012
Der 10. Juli
blub, 08:30h
Eigentlich ein schöner, sonniger freier Tag mit vielen Plänen. Wir dachten uns das so: Wir nehmen um halb zehn den Greyhound Bus zum Lake Louise, chillen ein wenig an dem See, warten dann auf den Shuttle zum Moraine Lake und chillen dort wieder ein wenig rum. Je nach Belieben hätten wir uns vielleicht nen Kanu geliehen. Abends wären wir dann mit dem Greyhound zurück gefahren.
Und so ist es gekommen: Noch gestern Abend fing der Stress an. Wir kündigten unseren Housekeeper Job im Hotel und bekamen die Antwort, dass wir bloß unsere Uniformen zurück bringen sollen, da ansonsten Geld von unserem letzten Gehaltscheck abgezogen würde. Wir dachten uns gut, dann sind wir wohl heute raus, und schrieben dem Küchenmanager vom Restaurant ne Mail, dass wir ab sofort anfangen können. Von Claire, der Managerin der Mitarbeiterunterkunft bekamen wir ne Mail, dass wir morgen (heute) um 11:30 Uhr ausziehen müssten. Wir schrieben noch einige Mails, um das Missverständnis zu klären, bekamen aber erst Antwort am Morgen gegen neun/halb zehn. Im Restaurant könnten wir Mittwoch anfangen, in der Mitarbeiterunterkunft können wir wohnen bleiben so lange wir pro Woche mehr als 30 Stunden arbeiten. Alles gut, wir wollen eh mehr arbeiten. Mehr Arbeit = mehr Geld.
Den Greyhound zum Lake Louise hatten wir dennoch verpasst. Der nächste würde erst am Nachmittag fahren. Das passte uns aber nicht so gut, denn der Shuttle zum Moraine Lake fährt nicht bis so spät. Wir entschieden uns also entgegen unserer Vorsätze wieder zu trampen (nachdem wir in den letzten 2 Wochen schon öfter Tramper in der Gegend gesehen hatten). Kaum waren wir aus der Haustür getreten sahen wir zwei Elche auf der gegenüberliegenden Straßenseite! Die fraßen einfach die halben Vorgärten auf.
Wir stellten uns also an den Ortsausgang und hielten die Daumen raus. Circa alle 10 Minuten hielt auch jemand, fuhr aber leider immer in die falsche Richtung auf den Highway. Kurz bevor wir aufgeben wollten hielt noch ein netter Kanadier aus Jasper (auch in den Rockies) und entschied spontan mit seiner Begleiterin, dass sie auf dem Heimweg am Lake Louise halten wollten. Zwei sehr freundliche Menschen. Wir mussten feststellen, dass die Autos von Leuten, die einen aufgabeln, meistens ziemlich verdreckt sind. Die stört es gar nicht was da alles an Müll rumliegt, wenn Fremde einsteigen.
Der Lake Louise war uns leider viel zu touristisch, der war vollgepackt mit Touris! Schrecklich voll. Wir wollten wieder weg. Haben uns im Fairmont Chateau Lake Louise nach dem Shuttle Bus erkundigt. Dafür gingen wir mit Flipflops in die prunkvolle (aber nicht schöne) Empfangshalle. Wir benutzten außerdem noch die Toilette dieses hochklassigen Hotels und kauften uns dort in einem der Shops, die im Gebäude waren, ein Eis. Danke Anna R., dein Notgroschen ging dafür drauf. ;)
Wir liefen noch ein wenig am See entlang, weil wir noch 90 Minuten bis zur Abfahrt des Shuttles hatten (nur alle 2h, pro Strecke $10!). Anke machte das aber nicht so viel Spaß, also drehten wir bald um.
Am Moraine Lake gefiel es uns schon besser. Der See ist genau wie der Lake Louise ein Gletschersee, das Wasser ist also super türkis und super kalt. Und alles Wasser ist trinkbar! Ich habe mir gleich mal meinen Wasservorrat an nem Wasserfall ausgefüllt. Wie cool ist das denn bitte, frisches und eiskaltes Wasser direkt aus der Natur zu bekommen? Wir liefen nun am Moraine Lake den Trail entlang des Wassers und chillten noch ein bisschen. Ein Kanu zu mieten hätte fast $50/h gekostet, was wir uns gespart haben, da wir ja gestern schon auf dem Wasser mit nem Kanu unterwegs waren. Da konnten wir auch unsere Füße ins Wasser baumeln lassen, der Vermillion Lake war nicht so kalt wie der Moraine Lake.
Zwei Stunden später nahmen wir den Shuttle wieder zurück nach Lake Louise Village (ein Parkplatz mit ner handvoll Souvenir Shops und ner Touristeninformation). Wir hätten noch 2 Stunden auf den Greyhound warten müssen, also trampten wir wieder einmal. Diesmal stoppte direkt das 2. Auto, fuhr aber leider nicht bis nach Banff. Die beiden Mädels im Auto malten uns aber ein Schild mit „Banff“ drauf. Und wirklich, keine 5 Minuten später hielt ein Wohnmobil und lies uns mitfahren. Der Fahrer war Däne und mit seinen drei Kindern unterwegs. Eine richtig komfortable Fahrt war das.
Wir gingen noch einkaufen, denn heute sollte es Burger geben! Wir haben inzwischen unser Gefrierfach einigermaßen mit Eis, Burgerfleisch, Waffeln etc. gefüllt.
In der Wohnung fanden wir dann ne Notiz an unserer Tür: Wir sollen Claire anrufen, um die Auszugsinspection morgen um 11 Uhr zu bestätigen. Wir verstanden die Welt nicht mehr. Wir dachten wir hätten einen Job und könnten in der Mitarbeiterunterkunft wohnen bleiben.
Claire bestellte uns in ihr Büro und erklärte uns die Situation: Da wir von jetzt auf gleich gekündigt hätten, hat der Manager vom Hotel an alle anderen Manager der Banff Lodging Company (der gefühlte 85% des Ortes gehört) geschrieben, dass wir die zwei Wochen Kündigungsfrist nicht eingehalten hätte und uns niemand mehr einstellen dürfte. Der Witz an der ganzen Sache: Wir haben in unserer Kündigungsmail nie etwas davon geschrieben, dass wir SOFORT kündigen, sondern hätten auch noch 2 Wochen dort arbeiten können, um nicht alle zu verärgern, bloß unser Supervisor verstand es wohl so, dass wir nie wieder kommen würden. Außerdem wussten wir nichts von dieser Zwei-Wochen-Frist. Claire, die eigentlich nur für die Unterkunft zuständig ist, erklärte es uns, wir erklärten uns an Claire. Leider konnten wir heute Abend niemanden der Manager mehr erreichen, so dass es sich bisher noch nicht geklärt hat. Freundlicherweise will Claire versuchen es morgen früh zu klären und wir werden morgen in ihr Büro gehen und erfahren, ob wir einen, zwei oder keinen Job haben und ob wir am selben Tag noch ausziehen müssen oder nicht. Was für ein Spaß!
Anke und ich sind beide total von Mücken zerstochen. Da waren so viele auf dem Fluss gestern! Ich hab meine Stiche nicht gezählt, aber vom Hals abwärts bis unter den Füßen juckt es einfach überall. Wir haben ne Anti-Juck-Creme gekauft, die komischerweise gegen alles hilft (Insektenbisse und -stiche, Verbrennungen, Schnitte, Kratzer, Hautirritationen, Sonnenbrand, Brennessel, trockene Haut, etc.) und Mückenspray, also sowas wie Autan. Sind inzwischen bestens ausgestattet gegen alles, was uns in Kanada begegnen kann. (Außer gegen Bären, Bärenspray hielten wir bisher nicht für nötig.)
Und jetzt: Musik und Eis! Das Gefrierfach muss leer werden, falls wir morgen rausfliegen. Dann machen wir uns nämlich auf in Richtung Toronto und auf ne 3-tägige Busfahrt können wir ja nix Gefrorenes mitnehmen...
Tolle Fotos folgen!
Und so ist es gekommen: Noch gestern Abend fing der Stress an. Wir kündigten unseren Housekeeper Job im Hotel und bekamen die Antwort, dass wir bloß unsere Uniformen zurück bringen sollen, da ansonsten Geld von unserem letzten Gehaltscheck abgezogen würde. Wir dachten uns gut, dann sind wir wohl heute raus, und schrieben dem Küchenmanager vom Restaurant ne Mail, dass wir ab sofort anfangen können. Von Claire, der Managerin der Mitarbeiterunterkunft bekamen wir ne Mail, dass wir morgen (heute) um 11:30 Uhr ausziehen müssten. Wir schrieben noch einige Mails, um das Missverständnis zu klären, bekamen aber erst Antwort am Morgen gegen neun/halb zehn. Im Restaurant könnten wir Mittwoch anfangen, in der Mitarbeiterunterkunft können wir wohnen bleiben so lange wir pro Woche mehr als 30 Stunden arbeiten. Alles gut, wir wollen eh mehr arbeiten. Mehr Arbeit = mehr Geld.
Den Greyhound zum Lake Louise hatten wir dennoch verpasst. Der nächste würde erst am Nachmittag fahren. Das passte uns aber nicht so gut, denn der Shuttle zum Moraine Lake fährt nicht bis so spät. Wir entschieden uns also entgegen unserer Vorsätze wieder zu trampen (nachdem wir in den letzten 2 Wochen schon öfter Tramper in der Gegend gesehen hatten). Kaum waren wir aus der Haustür getreten sahen wir zwei Elche auf der gegenüberliegenden Straßenseite! Die fraßen einfach die halben Vorgärten auf.
Wir stellten uns also an den Ortsausgang und hielten die Daumen raus. Circa alle 10 Minuten hielt auch jemand, fuhr aber leider immer in die falsche Richtung auf den Highway. Kurz bevor wir aufgeben wollten hielt noch ein netter Kanadier aus Jasper (auch in den Rockies) und entschied spontan mit seiner Begleiterin, dass sie auf dem Heimweg am Lake Louise halten wollten. Zwei sehr freundliche Menschen. Wir mussten feststellen, dass die Autos von Leuten, die einen aufgabeln, meistens ziemlich verdreckt sind. Die stört es gar nicht was da alles an Müll rumliegt, wenn Fremde einsteigen.
Der Lake Louise war uns leider viel zu touristisch, der war vollgepackt mit Touris! Schrecklich voll. Wir wollten wieder weg. Haben uns im Fairmont Chateau Lake Louise nach dem Shuttle Bus erkundigt. Dafür gingen wir mit Flipflops in die prunkvolle (aber nicht schöne) Empfangshalle. Wir benutzten außerdem noch die Toilette dieses hochklassigen Hotels und kauften uns dort in einem der Shops, die im Gebäude waren, ein Eis. Danke Anna R., dein Notgroschen ging dafür drauf. ;)
Wir liefen noch ein wenig am See entlang, weil wir noch 90 Minuten bis zur Abfahrt des Shuttles hatten (nur alle 2h, pro Strecke $10!). Anke machte das aber nicht so viel Spaß, also drehten wir bald um.
Am Moraine Lake gefiel es uns schon besser. Der See ist genau wie der Lake Louise ein Gletschersee, das Wasser ist also super türkis und super kalt. Und alles Wasser ist trinkbar! Ich habe mir gleich mal meinen Wasservorrat an nem Wasserfall ausgefüllt. Wie cool ist das denn bitte, frisches und eiskaltes Wasser direkt aus der Natur zu bekommen? Wir liefen nun am Moraine Lake den Trail entlang des Wassers und chillten noch ein bisschen. Ein Kanu zu mieten hätte fast $50/h gekostet, was wir uns gespart haben, da wir ja gestern schon auf dem Wasser mit nem Kanu unterwegs waren. Da konnten wir auch unsere Füße ins Wasser baumeln lassen, der Vermillion Lake war nicht so kalt wie der Moraine Lake.
Zwei Stunden später nahmen wir den Shuttle wieder zurück nach Lake Louise Village (ein Parkplatz mit ner handvoll Souvenir Shops und ner Touristeninformation). Wir hätten noch 2 Stunden auf den Greyhound warten müssen, also trampten wir wieder einmal. Diesmal stoppte direkt das 2. Auto, fuhr aber leider nicht bis nach Banff. Die beiden Mädels im Auto malten uns aber ein Schild mit „Banff“ drauf. Und wirklich, keine 5 Minuten später hielt ein Wohnmobil und lies uns mitfahren. Der Fahrer war Däne und mit seinen drei Kindern unterwegs. Eine richtig komfortable Fahrt war das.
Wir gingen noch einkaufen, denn heute sollte es Burger geben! Wir haben inzwischen unser Gefrierfach einigermaßen mit Eis, Burgerfleisch, Waffeln etc. gefüllt.
In der Wohnung fanden wir dann ne Notiz an unserer Tür: Wir sollen Claire anrufen, um die Auszugsinspection morgen um 11 Uhr zu bestätigen. Wir verstanden die Welt nicht mehr. Wir dachten wir hätten einen Job und könnten in der Mitarbeiterunterkunft wohnen bleiben.
Claire bestellte uns in ihr Büro und erklärte uns die Situation: Da wir von jetzt auf gleich gekündigt hätten, hat der Manager vom Hotel an alle anderen Manager der Banff Lodging Company (der gefühlte 85% des Ortes gehört) geschrieben, dass wir die zwei Wochen Kündigungsfrist nicht eingehalten hätte und uns niemand mehr einstellen dürfte. Der Witz an der ganzen Sache: Wir haben in unserer Kündigungsmail nie etwas davon geschrieben, dass wir SOFORT kündigen, sondern hätten auch noch 2 Wochen dort arbeiten können, um nicht alle zu verärgern, bloß unser Supervisor verstand es wohl so, dass wir nie wieder kommen würden. Außerdem wussten wir nichts von dieser Zwei-Wochen-Frist. Claire, die eigentlich nur für die Unterkunft zuständig ist, erklärte es uns, wir erklärten uns an Claire. Leider konnten wir heute Abend niemanden der Manager mehr erreichen, so dass es sich bisher noch nicht geklärt hat. Freundlicherweise will Claire versuchen es morgen früh zu klären und wir werden morgen in ihr Büro gehen und erfahren, ob wir einen, zwei oder keinen Job haben und ob wir am selben Tag noch ausziehen müssen oder nicht. Was für ein Spaß!
Anke und ich sind beide total von Mücken zerstochen. Da waren so viele auf dem Fluss gestern! Ich hab meine Stiche nicht gezählt, aber vom Hals abwärts bis unter den Füßen juckt es einfach überall. Wir haben ne Anti-Juck-Creme gekauft, die komischerweise gegen alles hilft (Insektenbisse und -stiche, Verbrennungen, Schnitte, Kratzer, Hautirritationen, Sonnenbrand, Brennessel, trockene Haut, etc.) und Mückenspray, also sowas wie Autan. Sind inzwischen bestens ausgestattet gegen alles, was uns in Kanada begegnen kann. (Außer gegen Bären, Bärenspray hielten wir bisher nicht für nötig.)
Und jetzt: Musik und Eis! Das Gefrierfach muss leer werden, falls wir morgen rausfliegen. Dann machen wir uns nämlich auf in Richtung Toronto und auf ne 3-tägige Busfahrt können wir ja nix Gefrorenes mitnehmen...
Tolle Fotos folgen!
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