Samstag, 2. März 2013
Hinein nach Kambodscha
Der 2. März um 9 Uhr Ortszeit, irgendwo zwei Stunden vor Bangkok:

Eigentlich hätten wir schon seit einer halben Stunde in Thailands Hauptstadt ankommen sollen. Statt hohen Häusern, viel Verkehr und massenhaft Menschen sehe ich aber nur grün draußen: Unzählige Reisfelder begleiten uns auf dem Weg von Chiang Mai nach Bangkok.

Die Zugfahrt gleicht der alten S9 zwischen Essen und Wuppertal. Es ruckelt, es ist laut und dreckig. Wir haben erstmals ohne Klimaanlage geschlafen, bei über 30°C Außentemperatur. Alles klebt, die einzige Hygienemaßnahme bietet ein Wasserhahn, ohne Seife. Das Klo ist ein Stehklo und hat wenigstens Klopapier, so ziemlich der einzige Luxus in diesem Abteil. Schaben aller möglichen Größen laufen auf dem Boden herum. Die Sonne scheint unermüdlich durch das Fenster herein, man verschmilzt regelrecht mit dem Polster der Sitze. Nur der Windzug vom Ventilator, der sich an der Decke dreht, bringt alle paar Sekunden eine geringe Erfrischung. Nach Auskunft des thailändischen Zugbegleiters dauert es noch zwei Stunden bis wir an der Endstation ankommen. Das bedeutet mindestens zweieinhalb.

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Mit fast drei Stunden Verspätung hielten wir in Bangkok. Wir brauchten ein Taxi, ein Minivan zur Grenze, zwei neue Stempel und ne Fahrt nach Siem Reap.

Wir bekamen alles, was wir brauchten plus ne Portion Schweiß. Es ist so heiß.

Erster Eindruck vom Kambodscha: Es ist noch dreckiger und stinkiger als Thailand und wirkt irgendwie noch unorganisierter.
Und man fährt hier wieder rechts! Sehr ungewohnt nach ca. 4 Monaten Linksverkehr.

Unser "Taxifahrer", der uns in seinem privaten PKW fuhr, der Polizei vor unseren Augen nen paar Dollar in die Hand drückte, hielt die Hand während der zweistündigen Fahrt unablässig auf der Hupe. Später am Abend dann auch an der Lichthupe, die Autos blendeten sich gegenseitig. Am Straßenrand brannten die Felder, Laster mit Reis kamen uns entgegen.

In unserem Hotel in Siem Reap haben wir zwei große Betten. Wir fühlen uns darin ein wenig verloren. Die Klimaanlage arbeitet zu langsam. Die großen Geldbeträge werden hier in US$ berechnet. In Kambodscha liegen noch ca. 13000 Minen, man sollte die Wege nicht verlassen. Autos fahren hier erst seit 6-7 Jahren, vorher zogen Pferde oder Rinder die Güter und Kambodschaner.

In Siem Reap gibts momentan nur begrenzt Strom, denn vor zwei Tagen hat nen Lastwagen 8 Strommasten umgehauen, die Leitungen müssen erneuert werden, das dauert. Unser Hotel hat nen eigenes Stromaggregat, nur die Straßen sind ein wenig duster und einige Häuser überbrücken mit Kerzen.

Morgen gucken wir uns alte Tempelanlagen an. Denke das wird ungefährlich.

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