Samstag, 5. Januar 2013
Na, wo ist denn der freie Tag?
Ach, da war er ja. Hat kurz geklopft und hat hallo gesagt und ist dann weiter gezogen.

Ich hatte gerade die Wäsche rein geschmissen, da rief unsere store managerin an und fragte mich, ob ich wohl arbeiten möchte. Da sagt man ja nicht nein. Arbeit = Geld = Reisen.
Ich hatte bloß alle meine schwarzen Sachen und Subway Shirts in die Wäsche geschmissen, also durfte ich in Jeans zur Arbeit kommen. Ich bekam ein zu großes, dreckiges und schon getragenes Shirt einer Kollegin, die ich ablöste, und blieb 6 1/2 Stunden.

Heute wieder der gewöhnliche Trott: Housekeeping und 7 Stunden Subway, aber morgen hab ich bei Subway FREI! Hab extra schon in den Dienstplan eingetragen, dass ich morgen nicht zur Verfügung stehe, nur für den Fall, dass man mich anrufen möchte. (Wir sind immer die ersten, die angerufen werden, weil wir uns darüber beschwert haben, dass wir nicht genug Stunden kriegen.) Leider haben Anke und ich nicht gleichzeitig im Housekeeping frei, also muss einer am Sonntag und einer am Montag arbeiten, während der andere ausschlafen darf.

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Donnerstag, 3. Januar 2013
The Till Bitch Is In Da House!
Gestern hab ich auf der Arbeit eher nur so vor mich hin vegetiert. Heute konnte ich endlich mal knapp über 8 Stunden schlafen (bis die Outdoor Freunde aufstanden und Lärm machten) und wenigstens mein müder Kopf konnte sich erholen. Körperteile a la Rücken, Füße, Beine etc. kommen dann später dran. Heute ist noch eine Schicht dran, morgen steht FREI auf dem Dienstplan. Falls wir nicht gefragt werden, ob wir aushelfen können.
Ich hab jetzt schon 8 Tage am Stück gearbeitet und wäre gar nicht so unerfreut über den freien Tag. Aber Arbeit bedeutet Geld! Und Geld bedeutet Reisen!

Ich wollte hier noch von irgendwas berichten, aber ich weiß gar nicht mehr wovon. Kann eh nicht so wichtig gewesen sein, denn entweder schlafe ich oder ich arbeite.

Man nennt mich auch schon "Till Bitch", weil ich den Kunden ständig irgendwelche Zusatzsachen wie Bacon, doppelt Käse, doppelt Fleisch oder Avocado andrehe. Oder Cookies.
Einer meinte zu mir, ich sollte Verkäuferin werden. Der hat dann doppelt Fleisch, Bacon und nen Cookie gekauft.

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Dienstag, 1. Januar 2013
Happy New Year!
Die Schicht bei Subway ging mehr als 11 1/2 Stunden, aber war größtenteils ganz spaßig. Ich stand den ganzen Abend an der Kasse, hab insgesamt vielleicht nur 3 Sandwiches belegt.

Vor 24 Uhr war es noch recht ruhig. Wir machten lauter Scheiß, trugen unsere Mützen verkehrt herum, schrieben Zeugs auf unsere Arme, machten letzte Pausen und bedienten einige betrunkene Kinder.


Eine letzte Pause in der Subway Küche...


Gruppenfoto der Crew bis 24 Uhr: Hauptsache bescheuert aussehen!

Wir stapelten die Tische und Stühle im Klo, das wir für defekt erklärten, genauso wie dern Toaster. Wir wollten einfach keinen Müll auf den Tischen und Betrunkene rumhängen haben, die nix kaufen oder für einen Cookie alles dreckig machen. Das Klo war aus nachvollziehbaren Gründen nur für Mitarbeiter und der Toaster hätte einfach zu viel Zeit geraubt.

Um Mitternacht schmissen wir alle raus und gingen für 10 Minuten auf die Straße. Dort gab es ein kommerziell veranstaltetes Feuerwerk. Raketen oder Böller kann man hier als Individuum nirgendwo kaufen. Wir stießen mit Sekt an und 5 Minuten später bedienten wir pro Stunde ca. 100 hungrige Mäuler.


Die Straße war so voll! Danach kamen gefühlt alle Menschen zu Subway rein.
Leider regnete es und es war ziemlich kalt draußen.


Happy New Year!

Ich hatte vor meine Kasse nen Becher gestellt, auf dem "Tips" (=Trinkgelder) stand. Das war echt die reinste Goldgrube. Die Gäste bestanden größtenteils aus Männern, dazu noch betrunken und voller Mitleid. Das waren die, die am meisten Geld in den Becher steckten! Einige vergaßen einfach ihr Rückgeld oder stimmten still und leise zu, wenn ich fragte, ob ich das Rückgeld in den Becher für Trinkgelder schmeißen kann. Ich hab das Ding echt gerockt, wir haben 150 Dollar zusätzlich eingenommen! Das Geld wurde durch 5 geteilt und ging direkt in die Tasche.

Unsere neuseeländische Nummer erreichte außerdem ein paar Anrufe und SMS, da auf meinem und Ankes Namensschild unsere Handynummer standen. Wir haben 5000 SMS im Monat frei und die Nummer existiert eh nur noch wenige Wochen, von daher haben wir uns damit einfach nen Scherz erlaubt. Zoe hat auf meinen Arm "Call me" geschrieben, so dass tatsächlich einige darauf aufmerksam wurden. Und je mehr man mit den Männern an der Kasse sprach, desto besser fiel das Trinkgeld aus!


Da kann man auch um 4 Uhr nachts noch lachen: Trinkgeld!

Um halb 6 Uhr morgens war unsere Schicht dann beendet und wir gingen im Sonnenaufgang nach Hause. Ich schlief ca. 5 Stunden, später um 18 Uhr heißt es wieder: Which Sub would you like?

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Montag, 31. Dezember 2012
Wanted: Mehr Schlaf!
Während dieser Tage bin ich nur zum Arbeiten wach. Gestern 2 Stunden Housekeeping und sagenhafte 11 Stunden bei Subway! Um 3:30 Uhr nachts konnten wir unsere Schicht beenden und fielen ins Bett, bevor wir heute um 10 Uhr wieder im Hostel für 2 1/2 Stunden arbeiteten. Unsere reguläre Schicht heute an Silvester geht 10 Stunden, aber ich vermute, dass sie entweder nach vorne oder nach hinten oder auch beides in die Länge gezogen wird.

Abends bedienen wir nur Betrunkene. Manche sind ganz lustig, andere etwas nervig, weil sie die ganze Schlange aufhalten während sie auf ihrer Meinung beharren. Außerdem hinterlassen sie unglaublich viel Dreck, selbst der Gang zum Mülleimer für dreckige Servietten scheint schon zu viel verlangt. Das nervt mich ziemlich. Wir haben nämlich so viel damit zu tun die Leute alle zu bedienen und unser Gemüse und Fleisch vorzubereiten, dass kaum noch Zeit ist denen alles hinterher zu räumen.

Ich war in letzter Zeit ganz gut im Nickerchen halten, denn am Donnerstag fielen mir ein paar der Plastikcontainer, in dem das Essen aufbewahrt wird, auf den Kopf. Erst am nächsten Tag hatte ich Kopfschmerzen (und das jetzt schon 4 Tage lang) und in den ersten zwei Tagen war mir auch streckenweise etwas schwindelig. Kopfschmerztablette, Schlaf, viel Wasser, nix davon hat wirklich geholfen. Ich hab versucht mich so ruhig wie möglich zu halten, aber manchmal wird es auf der Arbeit halt ein wenig hektischer. Bin aber auf dem Weg der Besserung!

Anke und ich waren gerade im Supermarkt. Die Schlange für die Kasse ging von einem Ende des Ladens bis zum anderen. So voll hab ich das noch nie gesehen, nicht einmal vor Weihnachten. Und dabei hat der Supermarkt auch morgen und übermorgen (an den Feiertagen hier) sogar offen!



So, jetzt wird ein kleines Nickerchen gehalten. Im Kühlschrank bei Subway wartet ein Engery Drink, so dass ich bis 4 Uhr nachts hoffentlich gut durchhalte.
Wir haben auch nen Fläschchen Sekt zum Anstoßen, wir hoffen das geht in Ordnung. Alkohol auf der Arbeit ist nämlich eigentlich verboten.

Guten Rutsch und ein frohes und gesundes Jahr 2013!

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Samstag, 29. Dezember 2012
Schnorchelst du noch oder schnarchst du schon?
Gestern hatten wir in unserem Prinzessinnen Zimmer Männerbesuch. Karen, die Besitzerin des Hostels, brachte einen jungen Neuseeländer, der eines der Betten beziehen sollte.

Eine andere Deutsche aus unserem Zimmer, geschätzt schon in ihren späten 30ern, wurde gefragt, ob sie ein Frauenzimmer gebucht hatte oder ob es in Ordnung sei, wenn ein Mann bei uns schlafen würde. Sie meinte bloß, wenn er nicht schnarche, könnte sie damit leben.

Als Karen dann den Kiwi ins Zimmer führte, lief sie direkt auf ihn zu und sagte als allererstes: "Are you snorkeling?" noch bevor sie ihn begrüßte. Der arme verschreckte Mann wusste gar nicht wie ihm geschah, denn besonders gut schnorcheln kann man in Wanaka nicht unbedingt. Dass sie eigentlich "snoring" meinte, konnte er ja nicht ahnen.

Wir schämten uns ziemlich fremd und mussten uns bemühen nicht laut loszulachen, da die Deutsche immer wieder von "snorkeling" sprach.
Selbst heute Morgen war sie noch davon überzeugt ihn gefragt zu haben, ob er schnarcht. Darauf geantwortet hat er nicht, aber er war ganz schön leise während der Nacht.

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