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Donnerstag, 20. September 2012
Cascade Mountain
blub, 07:15h
Ann Kristin und ich dachten uns, es ist doch eine tolle Idee einen Berg der Rocky Mountains zu besteigen. Also außer Tunnel Mountain, der war ja nur ein kleiner Haufen zwischen all den großen Felstürmen.
Wir entschieden uns für Cascade Mountain, 2998m hoch und somit der höchste Berg um Banff. Es gibt noch einige höhere in der Umgebung, aber wir haben ja kein Auto. Auf die Höhe kam es auch gar nicht an. Eher darauf, dass wir auch ne Chance haben hoch zu kommen.
Wir stellten den Wecker an unserem freien Tag auf 7 Uhr. Morgens! Das ist sehr früh, wenn man am Vortag noch Dinner für Touristen gekocht hat.
Die nächste Herausforderung war das Taxi. Wir brauchten eins bis zum Parkplatz, wo der Trail beginnen sollte. Flatrate Preis $35! Plus Trinkgeld versteht sich. Wir wurden also jeder um $20 ärmer. Ende der Autofahrt war auf dem Parkplatz für das Skigebiet von Mount Norquay. 3 Skilifte später fanden wir den Trail und machten uns optimistisch auf den Weg. Der ging erstmal runter bis zu nem Fluss, danach nur noch bergauf. Das war sooo anstrengend! Wir liefen die 7,4km bis zum sogenannten Amphitheater von Cascade und legten erstmal nen zweites Frühstück ein. Das war auch bitter nötig. Schließlich waren wir schon 2 Stunden unterwegs und brauchten viiiiiel Energie für den weiteren Weg. Das konnten wir zu dem Zeitpunkt allerdings nur erahnen.
Ab dem Amphitheater wurde es nur noch steiler. Nach einer weiteren Stunde oder sogar noch länger bergauf erreichten wir die Baumgrenze. Ab da hieß es auf großen Felsbrocken klettern, die locker aufeinander lagen. Links ging es ein paar hundert Meter steil hinab. Das war der First Peak. Cascade Mountain hat sozusagen drei Gipfel: First Peak, False Summit und Main Summit. Ziel war natürlich der Main Summit, der höchste Gipfel.
Der First Peak hatte es schon ganz schön in sich. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis wir über ihn drüber geklettert waren. Es nahm einfach kein Ende. Danach musste man wieder ein Stückchen runter und weiter hoch. Irgendwie sollte man um den False Peak drum herum laufen (man kommt nämlich auf der anderen Seite nicht runter), und dort hatten wir einige Schwierigkeiten den richtigen Pfad zu finden. Wie soll man auch zwischen lauter Steinen und Felsen einen Pfad finden? Man sieht keine Fußabdrücke, keine plattgetretenen Pflanzen, keinen Wegweiser. Wir haben versucht uns so gut es geht an die Beschreibung zu halten, aber die war natürlich auf Englisch. Es gibt tatsächlich noch ne ganze Menge an Vokabeln (vor allem im Zusammenhang mit Bergen), die wir nicht kennen. Man könnte es schlechte Vorbereitung oder zu viel Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten nennen. Oder einfach unerfahren.
Wie der Zufall es so wollte, waren auf dem Stück auch noch andere Menschen unterwegs. Daran war vermutlich das Wetter Schuld: Perfekte Bedingungen. Ca. 25°, blauer Himmel, klare Sicht. Selbst vom First Peak war die Aussicht einfach nur toll. So viele Berge! Die sieht man unten aus der Stadt (oder auch von Sulphur Mountain, wo wir mit der Gondola waren) gar nicht. Atemberaubend. Oder war doch der Anstieg an dem Keuchen und Hecheln Schuld? Man munkelt...
Einige Stellen meisterten wir auf allen Vieren, einige umgingen wir, andere erklommen wir heldenhaft. Wir kraxelten so rum. Bis es 14:20 Uhr war. Fast 6 Stunden nach unserem Start! Spätestens um halb neun geht hier um diese Jahreszeit die Sonne unter. Und wir standen noch immer vor dem Fale Summit und waren noch nicht oben. Wir entschieden uns also umzudrehen. Außerdem den Anblick von dem erneut steilen Anstieg und der Gedanke an den Rückweg ließ unsere Muskeln nochmal ein Stückchen müder werden. Wir hätten es nicht geschafft. Wir hätten in der kurzen Zeit niemals den ganzen Weg bis nach oben noch geschafft. Ich weiß nicht wieso, aber in den angegebenen 9 Stunden hätten wir es nicht gemacht.
Also machten wir uns an den Abstieg. Und der war anstrengend genug! Viel Kraxelei im den First Peak mal wieder, viele viele Steine und später auch Wurzeln, nur steiles bergab laufen. Und das über 3 Stunden. Natürlich ging der Rückweg schneller, aber von so einem hochen Berg muss man erstmal wieder runter kommen. Das dauert. Und natürlich musste auch noch unser Proviant aufgegessen werden, versteht sich von selber.
Insgesamt waren wir 10 Stunden unterwegs. Wir waren fertig mit den Nerven, den Muskeln, den Gelenken, der Welt. Gottseidank trafen wir am Parkplatz durch Zufall andere Hiker, die wir fragten, ob sie uns mit runter in die Stadt nehmen könnten. Das war purer Luxus. Sonst hätten wir wieder ein Taxi bezahlt...
Auf dem Hinweg habe ich übrigens einen Kojoten am Straßenrand gesehen, auf dem Rückweg nen paar Ziegen!
Unten angekommen sah der Berg doch auch ziemlich groß aus...
Und wir sind trotzdem stolz auf uns. Der Rückweg hat uns nochmal deutlich gemacht, wie viel wir geschafft haben. Es war ein enormer Auf- und Abstieg. Das war so hoch!
Nun denn, hier die Fotos:

Mount Norquay Ski Area und einer der drei Lifte.

Sie verlassen Mount Norquay. Willkommen auf Cascade.

Der Huckel da hinten ist der Main Summit, die Nase rechts der False Peak. Noch nen ganzes Stückchen...

Aussicht

Die letzten Bäume.

Auf dem Weg zum First Peak. Hier ists noch recht human...

Aussicht auf die Stadt Banff

Da gehts lang: Nächstes Zwischenziel False Peak.

Blick zurück auf den First Peak. Der rasierte Berg da im Hintergrund ist Mount Norquay. Dort am Fuße begann unsere Wanderung.

Nochmal der First Peak

Auf der Suche nach dem richtigen Weg...

Cascade Amphitheater

Cascade Mountain von der anderen Seite aus der Stadt gesehen. Ein Monstrum am Ende der Banff Avenue.
Wir entschieden uns für Cascade Mountain, 2998m hoch und somit der höchste Berg um Banff. Es gibt noch einige höhere in der Umgebung, aber wir haben ja kein Auto. Auf die Höhe kam es auch gar nicht an. Eher darauf, dass wir auch ne Chance haben hoch zu kommen.
Wir stellten den Wecker an unserem freien Tag auf 7 Uhr. Morgens! Das ist sehr früh, wenn man am Vortag noch Dinner für Touristen gekocht hat.
Die nächste Herausforderung war das Taxi. Wir brauchten eins bis zum Parkplatz, wo der Trail beginnen sollte. Flatrate Preis $35! Plus Trinkgeld versteht sich. Wir wurden also jeder um $20 ärmer. Ende der Autofahrt war auf dem Parkplatz für das Skigebiet von Mount Norquay. 3 Skilifte später fanden wir den Trail und machten uns optimistisch auf den Weg. Der ging erstmal runter bis zu nem Fluss, danach nur noch bergauf. Das war sooo anstrengend! Wir liefen die 7,4km bis zum sogenannten Amphitheater von Cascade und legten erstmal nen zweites Frühstück ein. Das war auch bitter nötig. Schließlich waren wir schon 2 Stunden unterwegs und brauchten viiiiiel Energie für den weiteren Weg. Das konnten wir zu dem Zeitpunkt allerdings nur erahnen.
Ab dem Amphitheater wurde es nur noch steiler. Nach einer weiteren Stunde oder sogar noch länger bergauf erreichten wir die Baumgrenze. Ab da hieß es auf großen Felsbrocken klettern, die locker aufeinander lagen. Links ging es ein paar hundert Meter steil hinab. Das war der First Peak. Cascade Mountain hat sozusagen drei Gipfel: First Peak, False Summit und Main Summit. Ziel war natürlich der Main Summit, der höchste Gipfel.
Der First Peak hatte es schon ganz schön in sich. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis wir über ihn drüber geklettert waren. Es nahm einfach kein Ende. Danach musste man wieder ein Stückchen runter und weiter hoch. Irgendwie sollte man um den False Peak drum herum laufen (man kommt nämlich auf der anderen Seite nicht runter), und dort hatten wir einige Schwierigkeiten den richtigen Pfad zu finden. Wie soll man auch zwischen lauter Steinen und Felsen einen Pfad finden? Man sieht keine Fußabdrücke, keine plattgetretenen Pflanzen, keinen Wegweiser. Wir haben versucht uns so gut es geht an die Beschreibung zu halten, aber die war natürlich auf Englisch. Es gibt tatsächlich noch ne ganze Menge an Vokabeln (vor allem im Zusammenhang mit Bergen), die wir nicht kennen. Man könnte es schlechte Vorbereitung oder zu viel Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten nennen. Oder einfach unerfahren.
Wie der Zufall es so wollte, waren auf dem Stück auch noch andere Menschen unterwegs. Daran war vermutlich das Wetter Schuld: Perfekte Bedingungen. Ca. 25°, blauer Himmel, klare Sicht. Selbst vom First Peak war die Aussicht einfach nur toll. So viele Berge! Die sieht man unten aus der Stadt (oder auch von Sulphur Mountain, wo wir mit der Gondola waren) gar nicht. Atemberaubend. Oder war doch der Anstieg an dem Keuchen und Hecheln Schuld? Man munkelt...
Einige Stellen meisterten wir auf allen Vieren, einige umgingen wir, andere erklommen wir heldenhaft. Wir kraxelten so rum. Bis es 14:20 Uhr war. Fast 6 Stunden nach unserem Start! Spätestens um halb neun geht hier um diese Jahreszeit die Sonne unter. Und wir standen noch immer vor dem Fale Summit und waren noch nicht oben. Wir entschieden uns also umzudrehen. Außerdem den Anblick von dem erneut steilen Anstieg und der Gedanke an den Rückweg ließ unsere Muskeln nochmal ein Stückchen müder werden. Wir hätten es nicht geschafft. Wir hätten in der kurzen Zeit niemals den ganzen Weg bis nach oben noch geschafft. Ich weiß nicht wieso, aber in den angegebenen 9 Stunden hätten wir es nicht gemacht.
Also machten wir uns an den Abstieg. Und der war anstrengend genug! Viel Kraxelei im den First Peak mal wieder, viele viele Steine und später auch Wurzeln, nur steiles bergab laufen. Und das über 3 Stunden. Natürlich ging der Rückweg schneller, aber von so einem hochen Berg muss man erstmal wieder runter kommen. Das dauert. Und natürlich musste auch noch unser Proviant aufgegessen werden, versteht sich von selber.
Insgesamt waren wir 10 Stunden unterwegs. Wir waren fertig mit den Nerven, den Muskeln, den Gelenken, der Welt. Gottseidank trafen wir am Parkplatz durch Zufall andere Hiker, die wir fragten, ob sie uns mit runter in die Stadt nehmen könnten. Das war purer Luxus. Sonst hätten wir wieder ein Taxi bezahlt...
Auf dem Hinweg habe ich übrigens einen Kojoten am Straßenrand gesehen, auf dem Rückweg nen paar Ziegen!
Unten angekommen sah der Berg doch auch ziemlich groß aus...
Und wir sind trotzdem stolz auf uns. Der Rückweg hat uns nochmal deutlich gemacht, wie viel wir geschafft haben. Es war ein enormer Auf- und Abstieg. Das war so hoch!
Nun denn, hier die Fotos:

Mount Norquay Ski Area und einer der drei Lifte.

Sie verlassen Mount Norquay. Willkommen auf Cascade.

Der Huckel da hinten ist der Main Summit, die Nase rechts der False Peak. Noch nen ganzes Stückchen...

Aussicht

Die letzten Bäume.

Auf dem Weg zum First Peak. Hier ists noch recht human...

Aussicht auf die Stadt Banff

Da gehts lang: Nächstes Zwischenziel False Peak.

Blick zurück auf den First Peak. Der rasierte Berg da im Hintergrund ist Mount Norquay. Dort am Fuße begann unsere Wanderung.

Nochmal der First Peak

Auf der Suche nach dem richtigen Weg...

Cascade Amphitheater

Cascade Mountain von der anderen Seite aus der Stadt gesehen. Ein Monstrum am Ende der Banff Avenue.
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Mittwoch, 19. September 2012
Gebucht:
blub, 00:42h
3 Nächte in Toronto, 2 Nächte in San Juan.
Hat ca. 2 Stunden gedauert. Reisen ist so anstrengend.
Hat ca. 2 Stunden gedauert. Reisen ist so anstrengend.
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Sonntag, 16. September 2012
Heute ist es passiert.
blub, 12:51h
Ich hab mich geschnitten. Mit dem Chefmesser. In zwei Finger gleichzeitig! Und das auch noch beim Zwiebeln schneiden! Ich hasse Zwiebeln jetzt noch mehr. Der eine Schnitt ist recht tief und hat Ewigkeiten geblutet, der andere ist eigentlich für jemanden, der in der Küche arbeitet, kaum der Rede wert.
Ich seh jetzt aus als könnte ich nicht mit nem Messer umgehen.
Ich seh jetzt aus als könnte ich nicht mit nem Messer umgehen.
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Donnerstag, 13. September 2012
Guten Flug, Rainbow!
blub, 10:39h

Unseren day off haben wir bei Sonnenschein "Downtown" verbracht. Haben Laurie zufällig getroffen und sie mitgenommen, später auch noch die Taiwanesinnen. Rainbow und Nina fliegen morgen nach Mexiko. Schön für sie, aber traurig für uns. Mit Rainbow in der Küche zu arbeiten war immer lustig.
Haben uns später noch mit ihr getroffen, um essen zu gehen. Natürlich im Keg... Das Essen war lecker (wie immer), wir haben Rabatt bekommen und ich bin richtig vollgefressen.
Leider mussten wir uns dann von Rainbow verabschieden.
Am Sonntag verlässt Laurie Banff, wir ne Woche später. Jeder kleckert hier so langsam weg, denn der Sommer ist vorbei. Die letzten drei Tage lag schon gar nicht wenig Schnee auf den Bergen. Nachts sinken die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Es wird also auch Zeit für uns...
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Dienstag, 11. September 2012
Mail aus Neuseeland:
blub, 11:06h
"We are pleased to advise that your application for a work visa under the Working Holiday Scheme has been approved."
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